Jedes Jahr werden weltweit mehr als 3 Milliarden Zahnbürsten verkauft, die meisten davon sind aus Plastik. Da wird es aus Nachhaltigkeitsgründen Zeit, über Alternativen nachzudenken. Am Markt der Zahnbürsten gibt es seit einiger Zeit auch bereits erste Zahnbüsten aus Holz. Holzzahnbürsten und Bambuszahnbürsten, die holzähnlich aussehen werden aktuell immer stärker von Konsumenten nachgefragt.
Holzzahnbürste aus FSC zertifiziertem Holz
Nachhaltig hergestellte Zahnbürsten kann man in der Schweiz sogar schon aus FSC-zertifiziertem Holz kaufen, z.B. aus Buchenholz. Jeder, der solche Holzzahnbürsten kauft, sorgt schon einmal dafür, dass jeweils eine Kunststoffzahnbürste weniger gekauft und im Zweifel auch produziert wird. Das Holz solcher Zahnbürsten wird bei einigen Anbietern durch pflanzenbasierten Wachs beschichtet, was das Holz vor Nässe schützt. Man muss also keine Angst haben, dass die Holzzahnbürsten im Becher wegfaulen. Der Griff dieser Zahnbürsten ist somit zu 100% biologisch abbaubar und hat damit einer Plastikzahnbürste etwas voraus. Beim Kauf solcher Holzzahnbürsten sollte man dann allerdings darauf achten, dass die Verpackung auch zu 100% recyclebar ist und nicht aus Kunststoff besteht.
CO2-Fussabdruck: Lokale Produktion gegen Container-Transport und Erdölprodukt
Auch wenn ihn noch niemand so genau berechnet hat, aber der CO2-Fussabdruck einer Schweizer Holzzahnbürste, die in der Schweiz aus Schweizer Holz gefertigt wurde und in der Schweiz verkauft und genutzt wird, dürfte deutlich besser sein als der CO2-Abdruck einer aus Erdöl gefertigten Plastik-Zahnbürste, die im Zweifel in China produziert wurde und einen langen Weg nach Europa hinter sich hat – in zahlreichen Lkws und im Container auf hoher See. Ziemlich viel Diesel, was für einen kleinen Alltagsgegenstand verbrannt wird.
Wie entsorgt man die Zahnbürste aus Holz?
Hier muss man unterscheiden zwischen Zahnbürsten mit Schweineborsten und solchen aus Holz, aber mit Nylonborsten:
- Zahnbürsten mit Schweineborsten kann man am Stück in die Biotonne werfen oder zum Grünabfall geben
- Zahnbürsten mit Nylonborsten bricht man am besten am Kopf durch: Den Kopf mit den Nylonborsten in den Restmüll, den Griff aus Holz in die Biotonne, da zu 100% biologisch abbaubar
Ist die Bambus-Zahnbürste eine Alternative zu den Holzzahnbürsten?
Immer wieder tauchen am Markt Bambus-Zahnbürsten aus, die aussehen wie aus Holz gefertigt, aber aus Bambus hergestellt werden. Auch eine Bambus-Zahnbürste ist ökologisch besser als eine Plastikzahnbürste, aber für den europäischen Zähneputzer muss man auch den Transportweg betrachten: Während die meisten in der Schweiz erhältlichen Holzzahnbürsten aus Schweizer Holz in der Schweiz gefertigt werden und dann in der Schweiz verkauft und benutzt werden, kommt das Bambus für die Bambus-Zahnbürsten durchweg aus Asien, wo die Bambus-Zahnbürsten im Regelfall auch produziert werden. Das bedeutet lange Transportwege und viel CO2-Verbrauch für Transport und Logistik. In der Schweiz sind lokale Produkte mit kurzen Transportwegen daher zu bevorzugen.
So ganz neu ist die Idee mit der Zahnbürste aus Holz nicht – schon vor vielen Jahren gab es Zahnbürsten aus Holz mit natürlichen Borsten – ganz ohne Kunststoff. Jetzt wird diese Idee wiederbelebt – aber zeitgemässer
Auch die Borstenfrage bei Zahnbürsten aus Holz lässt sich lösen
Findige Hersteller haben mittlerweile auch die Frage der Borsten bei den Zahnbürsten aus Holz geklärt und bieten Bürsten an, deren Borsten zwar aus Nylon bestehen, aber dieses Nylon wurde basierend auf einer Rizinusöl-Mischung hergestellt, womit ein mineralölfreier Bio-Kunststoff geschaffen wurde. Ähnlich wie Bio-Polyamid aus Rizinusöl. Damit können Menschen, die sich so ökologisch wie möglich verhalten wollen, sich nun mineralölfrei die Zähne putzen. Am besten zwei- bis dreimal am Tag.